16. Oktober 2020

Auch wenn uns der Zutritt zu den Camps im Moment leider noch verwehrt bleibt und wir nicht in unserem Hebammenbus arbeiten dürfen sind unsere Tage gefüllt und es gibt so einiges zu tun.
Unsere Arbeit hat sich verändert und wir haben uns der Situation hier vor Ort angepasst. Das griechische Gesundheitssystem ist komplett überlastet und viele Schwangere haben praktisch keine medizinische Begleitung. Wir machen vermehrt Hausbesuchen bei besonders vulnerablen Frauen und begleiten sie engmaschig und ganzheitlich auf ihrem Weg in die Mutterschaft.
Da gibt es zum Beispiel Mahan. Eine 37jährige Hochschwangere Iranerin die an einen Rollstuhl gefesselt ist. Bis vor drei Wochen, hatte sie praktisch keine medizinische Begleitung und lebte auf der Strasse. Inzwischen konnte für sie glücklicherweise eine Bleibe für die nächsten drei Monate gefunden werden.
Wir besuchen Sie zu Hause für regelmässige Schwangerschaftskontrollen und haben mit ihr bereits etliche Stunden im völlig überlasteten öffentlichen Spital verbracht und konnten so wenigstens die rudimentärste medizinische Versorgung gewährleisten.
Die Frauen in einem so persönlichen Rahmen begleiten zu dürfen ist eine wunderschöne und dankbare Arbeit. Wir können es kaum erwarten, wenn Mahan ihr gesundes Baby hoffentlich bald in ihrem Armen halten darf.